Schleppleine

Viele Wege führen nach Rom...diesen Spruch kennt wohl auch jeder Hund wink

...es gibt viele verschiedene Gründe, warum Hunde weglaufen.

Leider meinen viele Hundehalter, dass es an einer schlechten Bindung liegt – eine Aussage, die einem ratlos und traurig zurück lässt und wenig hilfreich ist - doch dies trifft selten zu.

Läuft der Hund jedoch beim Spaziergang weg, hat dies meist einen handfesten Grund:
Jagen - jeder Hund hat in seinen Genen den Jagdtrieb, einer mehr der andere weniger.
...oder ein herrlicher Geruch steigt ihm in die Nase, Brautschau, Langeweile, suche nach Spielpartnern oder auch auf der Suche nach Fressbarem oder vielleicht doch an der mangelnden Bindung.

Seien wir doch mal ganz ehrlich – wie oft gehen wir in Begleitung einer Anderen vielleicht sogar mit einer Hundebesitzern spazieren? Dann sind wir in unsere gemeinsamen Gespräche vertieft - sind also abgelenkt – hängen am Handy oder sind mit unseren Gedanken weit weg...
Vom Hund hingegen erwarten, und wünschen wir uns, eine ständige Aufmerksamkeit und sofortiges Befolgen aller Befehle. Nicht ganz fair dem Hund gegenüber und auch nicht eine Partnerschaft wie man sie versteht, oder?

Hunde sind unglaubliche Meister im Beobachten und Wahrnehmen – sie passen genau den einen Moment ab, wo wir abgelenkt sind und schwubs sind sie weg. Wir ärgern uns und geben meistens dem Hund die Schuld, denn jetzt stellt er auf Durchzug...aber jetzt sollten wir in uns gehen und überlegen, was genau der Auslöser war, dass er weggelaufen ist.

Ist er ein chronischer Ausreißer, dann gibt es nur noch eins...die Schleppleine! Die sollte stabil aber doch leicht sein, damit es für den Hund keine unangenehmes Gefühl gibt. Die Neopren- Schleppleinen sind sehr leicht, lassen sich sehr gut reinigen, bleiben nicht überall hängen – und es bleibt auch an ihr nichts hängen. Bei Welpen würde ich eine 5 m Leine nehmen und danach auf 10 m wechseln. Die Arbeit mit der Schleppleine ist äußerst effektiv, wenn man genügend Ausdauer und Konsequenz mitbringt. Man sollte aber genau wissen wozu ich diese überhaupt brauche. Die ist nicht nur da, dass der Hund nicht abhaut, sondern, wenn ich ihn rufe, ich ihm an dieser Leine zu mir ziehen kann. Sobald er dann zu mir läuft, beginne ich mit dem Loben – dies spornt ihn an und das Leckerli ist schlussendlich die Belohnung. Wählen Sie ruhige Plätze und Wege, wo kaum jemand vorbei geht, denn mit einer ständiger Ablenkung gelingt es kaum oder braucht einfach viel mehr Zeit.

Reagiert der Hund nicht sofort auf Ihr Rückrufzeichen, wenden Sie sich um und laufen vom Hund weg. Folgt er Ihnen, bleiben Sie stehen und loben Ihn ausführlich. Vergessen sie nie, den Hund auch für ein nicht ganz freiwilliges Herankommen zu loben und zu belohnen – je nachdem was Ihr Hund mag, mit Futter, Spiel oder Körperkontakt. Um einen zuverlässigen Rückruf zu festigen, sollten Sie nicht geizig sein – ein ganz spezielles Leckerli ist hier der Trumpf.

Wenn ihr Hund an der Leine zieht, dann sofort die Richtung wechseln oder einfach umdrehen.

Die Länge der Schleppleine wird sich der Hund irgendwann einprägen und er wird vermutlich nie weiter weg gehen als diesen 5 - 10 m Radius. Um das zu erreichen bedeutet dies aber, wir ziehen dies durch bis wir den Hund soweit haben, dass der nicht mehr wegrennt.

Partnerschaft und Bindung müssen wachsen – dies geschieht in erster Linie durch gemeinsames Tun...ob dies über das Spiel, Agility oder Mentaltraining ist, wichtig ist die Häufigkeit und die Qualität der Beschäftigung. Logisch muss es nicht bei jedem Spaziergang Aktion sein, der Hund hat auch das recht nur zu schnuppern und laufen dürfen.

Ist aber ihr Hund doch einmal abgehauen, sei es durch die Haustüre, Garten oder vom Auto aus, dann gleich die Polizei benachrichtigen, denn dort rufen die Leute zu erst an, wenn sie einen Hund gesichtet oder aufgefunden haben. Weitere Anlaufstellen sind die umgrenzende Tierheime, oder bei TASSO falls sie ihn da angemeldet haben. Eine eingravierte Telefonnummer auf einem Anhänger hilft noch schneller ihn wieder zu bekommen.

Das aller wichtigste ist, an dem Ort zu warten, wo der Hund Sie zuletzt wahrgenommen hat. Egal wie lange dies dauert, denn meistens kommt er an den selben Ort zurück. Ich spreche da aus eigener Erfahrungen...